Das klingt unglaublich, ist aber wahr! Für Traditionalisten dürfte es ein Kulturschock sein. Blicken wir also kurz in Wehmut zurück, fahren wir live mit über das erste Drittel der 3,2-Kilometer-Strecke. So, wie auf ihr 31 Mal gerannt worden ist.

Nach dem Start katapultieren sich die Fahrzeuge aus dem Wald, müssen dann sofort in eine flüssige Linkskurve gezwungen werden. Gleich danach lauert der schwierige Rechtsknick am „Hauseck“ auf die Pilotinnen und Piloten. Ist der absolviert, richtet sich der Blick starr nach vorne, dabei bleibt das Gaspedal voll bis zum Anschlag durchgedrückt. Bei den schnellsten Autos liegen jetzt weit mehr als 200 km/h an. Die Teilnehmer rasen auf dichten Wald zu. Die Einfahrt in diesen wird rechtsseitig von einer soliden Steinmauer begrenzt, links von massiven Bäumen. Vor diesen stehen kurze Leitplanken. Schnelle Schlängelkurven schließen sich an. In einer Kombi, die mit viel Mut und bei perfekter Linienwahl sogar zu einer Geraden zurecht gebogen werden kann. Den Abschluss bildet am Ende des kurzen Waldstückes eine knackige Rechtskurve. Für diese die Geschwindigkeit zum exakt richtigen Zeitpunkt auf das genau passende Maß zu reduzieren, das gelingt nur wenigen Top-Gipfelstürmern. Das erste Eintauchen in die Steinmauer-Passage erfolgt „blind“. Übersicht gibt es erst wieder nach dem Verlassen dieses kniffligen Abschnitts, in dem sich schon jede Menge Dramen abgespielt haben, wo sich aber auch einige Piloten zu Helden gekürt und tief in die Herzen der Fans hinein gefahren haben.

Ende des Ausschnitts aus der bis einschließlich 2018 gültigen Live-Berichterstattung. Jetzt ist im beschriebenen Pistenteil ab Waldanfang alles anders, besonders die optische Wahrnehmung hat sich total verändert. Straßenbaumaßnahmen und der Borkenkäfer tragen die Verantwortung dafür. Zwar ist das Geschlängel von der Streckenführung her gleich geblieben. Aber die bedrohlich wirkende Steinmauer ist verschwunden, ist einer sanft ansteigenden Böschung gewichen. Viele Bäume sind gefällt worden, bis hin zur abschließenden Rechts ist die Passage nun für die Fahrer und auch für die Zuschauer sehr gut einsehbar. Im Bereich der Waldausfahrt ist die Straße jetzt etwa einen Meter breiter. Dadurch dürften die gefahrenen Zeiten purzeln. Um das zu erreichen wird verstärkt versucht werden das Gas superlange stehen zu lassen, ultraspät anzubremsen und so viel Schwung wie möglich aus der Rechten heraus mit auf den folgenden Abschnitt der Strecke zu nehmen. Wer diese Übung am besten hinbekommt, der gehört nächstes Wochenende sicherlich zu den ganz heißen Favoriten.

PS: Bewegte Bilder zu dem neuen Streckenabschnitt seht ihr auf unserem Facebook-Account!

eichenbuehlAnders kann man es überhaupt nicht bezeichnen. 219 Nennungen sind beim MSC Erftal e.V. im AvD eingegangen. Diese splitten sich auf in 41 GLP-Teilnehmer und in sagenhafte 178 Rennstarter, von denen 156 in Tourenwagen (TW) sitzen. 93 davon sind in die drei Rennserien des Berg-Cup e.V. eingeschrieben, das entspricht bei den Tourenwagen einem Anteil von fast 60 Prozent. Bezogen auf das gesamte Rennfeld sind es bei der Traditionsveranstaltung, die in Unterfranken in der Nähe des am Main gelegenen Miltenberg in Szene geht, mit gut 52 Prozent mehr als die Hälfte.

Elf aktive Berg-Cup’ler treten in der Division I des KW Berg-Cups National an, alle in dieser vorne Platzierten sind mit von der Partie. Dem NSU-Bergpokal scheint die neu hinzu gekommene Klassik-Wertung gut zu tun. Inklusive des Gaststarters Alexander Follmann haben 15 der beliebten, luftgekühlten Heckmotorfahrzeuge für das „52. Bergrennen Eichenbühl des MSC Erftal e.V. im AvD“ genannt. Von den nach Gruppe H/FS/E1-Regelwerk vorbereiteten Rennern sowie den E2-Silhouetten-Autos fahren 68 in KW Berg-Cup Beklebung.

Bei einem kurzen, schnellen Rundgang durchs Fahrerlager wollen wir im TW-Feld neben dem Blick auf die KW Berg-Cup Stammpilotinnen und -Piloten auch einen auf interessante Gaststarter werfen, die zum größten Teil ohnehin Mitglieder des Berg-Cup e.V. sind. So führt zum Beispiel bei den 1150ern Jürgen Heßberger seinen Fiat 127 Sport Martini Racing aus. In der 1,4-Liter-Klasse warten wir gespannt auf den Auftritt von Dominik Schlott im 8-Ventiler Schneider Polo und freuen uns über die Teilnahme von Uwe Werner mit seinem Ford Fiesta BDA Mk1. Mit 14 Nennungen befinden sich die 1600er im Aufwind. Acht KW Berg-Cup’ler, unter denen sich auch wieder Mikko Kataja mit seinem laut brüllenden Toyota Starlet 16-Ventiler befindet, treffen auf Gäste aus der Schweiz sowie leider nur sporadisch bei uns antretende Piloten, zu denen in Eichenbühl auch Valentin Schneider im VW TSM Golf 1 16V zu zählen ist. Die 2-Liter-Abteilung toppt die 1600er noch. 40 Autos kämpfen hier um die Plätze. Alles, was Rang und Namen hat, ist dabei. Eichenbühl wird deshalb zu einem harten Prüfstein für die KW Berg-Cup Gesamtsieg-Mitanwärter Patrick Orth (BMW Gerent 320iS E30) und André Wiebe im Renault Clio BTCC. Denn Thomas Strasser (VW Scirocco 1 16V), Mario Minichberger (BMW 2002 16V), und einige andere  pfeilschnelle Jungs mehr könnten ihnen durchaus wertvolle Punkte abluchsen. Was das Pendel dann wieder Richtung Armin Ebenhöh / Hansi Eller (VW Minichberger Scirocco 1,4-Liter 16V) ausschlagen lassen könnte. Mit Spannung darf außerdem darauf gewartet werden, wie sich Lars Heisel mit seinem Opel Böhm Kadett 16V sowie Bernd Ehrle im 8-Ventiler Kadett C Coupé bei ihrer Renn-Rückkehr nach längerer Auszeit präsentieren können. In der Dieselklasse treffen zum ersten Mal in dieser Saison Golfer Andreas von der Haar und Alfisti Sepp Koller aufeinander. 16 Autos bietet die Klasse bis 3000 Kubikzentimeter, auch das ist aller Ehren wert. Es hätte sogar noch eins mehr sein können, wenn sich Oberhallau-Gewinner Hauke Weber in Eichenbühl nicht erstmals in einem TracKing RC01 versuchen würde. Er startet damit bei den E2-SH-Fahrzeugen. Also da, wo auch Ralf Kroll mit seinem Silver Car S2 G Evo unterwegs ist. Als Top-Favorit dieser Klasse gilt allerdings im Opel Astra DTM V8 Klaus Hoffmann. Bei den TW über 3-Liter sind alle zurzeit eingeschriebenen KW Berg-Cup’ler am Start. Sabine Röck im VW Golf 1 Turbo, Andrä Schrörs (Lotus Esprit V8) und Holger Hovemann mit seinem Opel Kadett GT/R V8. Der härteste Gegner im Kampf um den Tourenwagensieg beim Heimspiel des Odenwälder Kfz-Meisters dürfte Herbert Stolz im Porsche 935 DP II sein, den Holger allerdings beim Saisonauftakt in Schotten hinter sich halten konnte.

Der Unterhaltungswert wird also in Eichenbühl auf allerhöchstem Niveau liegen, wenn am nächsten Wochenende auf der 3,05-Kilometer-Highspeedpiste mit den Schlüsselstellen Schuttplatz-Passage, Klinge, Honda- und Zielkurve samstags und sonntags je drei Läufe in Szene gehen. Auf die sehr positive Resonanz in Sachen Nennungseingang hat das junge Team rund um Rennleiter Steffen Hofer prompt reagiert. An beiden Tagen (7. und 8. September) wurde der Beginn um eine halbe Stunde nach vorne gezogen. Los geht’s also spätestens um 08:00 Uhr. Neben dem vollen Programm auf der Strecke ist auch im Umfeld des Fahrerlagers richtig viel geboten. Im Festzelt beispielsweise, in dem es wieder tolle Abendveranstaltungen geben wird. Dort ist auch die leckere, für ihre riesige Auswahl berühmte Kuchentheke aufgebaut. Der KW Berg-Cup wird übrigens ebenfalls einen Beitrag im Rahmen der Veranstaltung leisten: Es wird wieder einen Stand mit Bekleidung und Accessoires geben.

Was also spricht gegen einen Besuch in Eichenbühl? Nun, rein gar nichts, ganz im Gegenteil! Im Hintergrund sollte immer daran gedacht werden: Es ist der drittletzte Lauf zur Internationalen Serie KW Berg-Cup und zum NSU-Bergpokal sowie die vorletzte zum KW Berg-Cup National zählende Veranstaltung. Ihr kennt die finalen Termine? Gut! Trotzdem sind sie hier nochmal zum Mitschreiben: Esthofen – St. Agatha in Oberösterreich findet am 21./22. September statt, der endgültig letzte Lauf der 32. KW Berg-Cup-Saison ist dann Mickhausen (05./06. Oktober) in der Nähe von Augsburg. Wir sehen uns bei einer oder gleich mehreren der noch ausstehenden drei Stationen? Super, wir freuen uns!

hausenDas 50. Rennen – welch stolze Zahl, was für eine großartige Leistung! Der Berg-Cup e.V. gratuliert dem MSC Rhön ganz herzlich dazu! Die Partnerschaft zwischen den zwei genannten Vereinen ist eine sehr lange. Denn Hauenstein stand zusammen mit Unterfranken/Eichenbühl schon 1988 im allerersten Berg-Cup-Terminkalender, aus dem alle anderen Namen im Laufe der Zeit verschwunden sind. Die Gründe dafür reichen von fehlender Veranstalter-Manpower bis zu unüberwindlichen behördlichen oder sonstigen Hürden. Umso mehr gilt unsere tiefe Bewunderung den Rhönern und ihren Kontakten, die es möglich machen in einem UNESCO-Biosphärenreservat Rennsport zu betreiben. Und das auf der mit 4,2 Kilometern zweitlängsten Strecke Deutschlands, die als Power-Piste gilt und von Hausen zur Hochrhönstraße hinauf führt. Beim runden Geburtstag wollen viele dabei sein, der MSC Rhön e.V. im ADAC darf sich über 137 Nennungen zum „50. ADAC / MSC-Rhön Hauenstein Bergrennen“ und weitere 57 zur ebenfalls ausgetragenen Gleichmäßigkeitsprüfung freuen. Unter dem Strich sind das 194 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. 86 Racer kommen aus dem direkten Lager der KW Berg-Cup-Serien, das sind fast zwei Drittel des kompletten Bestzeit-Feldes. Dieses unterteilt sich in 19 flache Rennsportfahrzeuge und 118 Tourenwagen (TW). In 85 davon sind in die KW Berg-Cups und den NSU-Bergpokal eingeschriebene Aktive am Werk. Plus Ralf Kroll, der mit seinem Silver Car bei den E2-Silhouetten-Rennern unterwegs sein wird. Gibt summa summarum 86. Was aber nur eine Zwischensumme darstellt, denn 16 im Moment nicht aktiv eingeschriebene Fahrer – bunt über alle möglichen Klassen verteilt – erhöhen die Anzahl der am kommenden Wochenende am Hauenstein mitmachenden Berg-Cup Mitglieder auf sagenhafte 102. Die Nennliste verspricht spannenden Sport. Zum Beispiel im NSU-Bergpokal, in dem es möglicherweise schon wieder einen neuen Saisonsieger gibt. Denn die bis Iberg die Maßstäbe setzende #510 startet am Hauenstein nicht. Jörg Davidovic ist im Urlaub, Teampartner Steffen Hofmann wird den 1150er 16V ausführen. Das ist die große Chance für Andreas Reich – den Homburg Gewinner – seinen zweiten Coup innerhalb von nur 14 Tagen zu landen. Und natürlich auch die Gelegenheit für alle anderen aus der Prinzengarde, sich erstmals 2019 den Siegerpokal zu holen. Was fällt uns beim Blättern noch auf? Alle Klassen sind gut besetzt, die 1,6-Liter-Abteilung tritt fast komplett an. Außer den bekannten Dauerstartern ist Wolfi Glas im VW Minichberger Golf 20V dabei, außerdem gibt sich Helmut Maier (Spiess Golf16V) die Ehre. Zum großen Hit könnte einmal mehr die 2-Liter Klasse avancieren, in der es eine große Menge Podiumskandidaten und Sieganwärter gibt. Zu den Top-Favoriten auf den obersten Platz auf dem Klassenpodest zählen sicher die 16V-Piloten Thomas Strasser (Minichberger Scirocco), Mario Minichberger (BMW 2002),Patrick Orth (Gerent BMW E30) und André Wiebe im Renault Clio BTCC. Aber auch anderen Fahrern sind Spitzenplätze absolut zuzutrauen. Werner Weiß (Ford Escort RS 1800 BDA), Ralph Paulick (Minichberger Golf), Michi Bodenmüller (C Kadett) und Christian Dümler (Golf) sind in diesem Zusammenhang auf jeden Fall zu nennen. Auch im Aufeinandertreffen der 2-Liter KW 8V-Trophy Top-Piloten Christian Auer (BMW 2002), Michael Rauch (Briegel Kadett) und dem in diesem Jahr schon bei zwei Rennen erfolgreichen Youngster Marcel Hellberg im Brügge Golf liegt jede Menge Brisanz. 17 Teilnehmer in der Hubraumabteilung bis 3000 Kubikzentimeter sind rekordverdächtig. Alle schnellen Jungs sind komplett vertreten, sie werden erstmals in diesem Jahr von Karl-Heinz Schlachter im BMW 2002tii Alpina verstärkt. Große Frage in dieser Klasse: Wie werden sich die Turbo-Allrad Audi 80 Quattro von Hauke und Michael Weber auf der schnellen Piste in der bayerischen Rhön gegen die starke Saugmotor-Heckantrieb-Armada mit Bernhard Permetinger (BMW M3 E30), Marcel Gapp (BMW M3 E36) und Günter Göser im Böhm Kadett behaupten? In der ganz großen TW-Klasse halten Sabine Röck (Golf 1 Turbo) und Holger Hovemann mit seinem Opel Kadett GT/R V8 die KW Berg-Cup Fahnen hoch. Dabei treffen sie auch auf Altmeister Herbert Stolz (Porsche 935 DP 2). Ob am Hauenstein er oder ein KW Berg-Cup Vertreter wohl den TW-Gesamtsieg holt? Am Sonntagabend werden wir es wissen. Trainiert wird in der Rhön am Samstag (27.07.) von 9 bis 18:30 Uhr, die drei Race-Heats gehen am Sonntag ab 8:30 Uhr in Szene. Auch rund ums Rennen ist in Hausen wieder jede Menge geboten. Im großen Festzelt, in dem etwa 90 Minutennach dem Ende des Wettbewerbs die Siegerehrung stattfindet, gibt es am Freitag eine Welcome- und am Samstag die Racing-Party mit Programm zum 50. Renn-Jubiläum. Viel gute Gründe sprechen also für einen Besuch des Hauenstein Bergrennens. Wer es sich zeitlich einteilen kann reist – so wie es viele Aktive machen werden – direkt weiter Richtung Norden zum „52. Int. Osnabrücker ADAC Bergrennen“, das schon am folgenden Wochenende (3./4.Aug.) im Kalender steht. Anschließend gibt’s drei Wochen Pause bis Oberhallau (nur IS), danach fallen bei den Klassikern Eichenbühl (7./8.Sept.), St. Agatha (21./22.Sept.) und Mickhausen (5./6.Okt.) die endgültigen Entscheidungen in den KW Berg-Cups und im NSU-Bergpokal. Bitte kommt noch sooft wie möglich an die Strecken. Denn live ist einfach live, selbst 1a-Bilder können Atmosphäre und Stimmung niemals originalgetreu übermitteln, denkt doch bitte nur mal an die verschiedenen Renndüfte vom Reifenabrieb bis zum Grillaroma. Daherfreuen wir uns – natürlich live – auf euch, liebe KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Fans und Freunde.

oberhallauDie Zahlen sind Jahr für Jahr beindruckend. Unglaubliche 248 Nennungen sind für das Bergrennen Oberhallau abgegeben worden. 41 davon kamen von den Aktiven der Internationalen Serie KW Berg-Cup, die somit beim beliebten Gipfelsprint-Event im Schweizer Kanton Schaffhausen eine echt starke Gruppe bilden. Das Aufgebot reicht vom 1,15-Liter VW Polo 16V, den Hugo Moser fahren wird, bis hin zu Holger Hovemanns 5727-Kubik-Dampfhammer namens Opel Kadett C GT/R V8. Was tut sich sonst noch, auf welche besonderen oder neuen Konstellationen dürfen wir uns freuen? Nun, zum Beispiel auf Thomas Kohler, der in der Schweiz erstmals in der aktuellen Saison das Cockpit des Fiat 127 übernimmt. Auch Armin Ebenhöh gibt sich die Ehre, pilotiert seinen VW Minichberger Scirocco 1 16V wieder einmal selbst. Die 1600er sind mit sieben Teilnehmern gut aufgestellt. Mit von der Partie sind auch Manfred Schulte mit seinem Citroen Nemeth AX Kit Car und Helmut Maier (VW Spiess Golf 16V). In der 15 Fahrzeuge starken 2-Liter-Klasse sind die 8-Ventiler super vertreten, sie stellen mehr als ein Drittel dieser Hubraum-Abteilung. Jürgen Klages bringt den Opel Astra GSi 16V auf die Strecke, Hansi Eller bewegt zur Abwechslung den VW Minichberger Corrado R. Mit 10 Teilnehmern präsentiert sich die Klasse bis 3-Liter Hubraum unternehmenslustig. Michael und Hauke Weber (beide Audi 80 Quattro) stemmen sogar mehr als 800 Kilometer Anfahrt, um in Oberhallau dabei sein zu können. Die 3 Kilometer lange Strecke hat es in sich. Schnelle Schlängelkurven, Kehren und kurz vor Schluss ein Linksabzweig Richtung Ziel fordern die Fahrerinnen und Fahrer. Aber nicht nur denen bietet Oberhallau viel, sondern auch den Zuschauern. Die Piste ist idyllisch in die umgebenden Rebberge des Klettgaus eingebettet. Von der großen Zuschauerwiese oberhalb der Tarzankurve aus bieten sich beste Sichtmöglichkeiten. In der Regel können zwei bis drei Fahrzeuge gleichzeitig an verschiedenen Punkten der Strecke beobachtet werden. Das dürfte konkurrenzlos sein. Das Riesenfeld zu bewältigen ist eine gewaltige Herausforderung für die Mannschaft des Vereins Pro Bergrennen Oberhallau.
An beiden Tagen (24./25.08.) wird von 7:30 bis zirka 18:00 Uhr gefahren. Am Sonntag gibt es von etwa 8:50 bis 9:20 Uhr einen auch über die Streckenlautsprecher übertragenen öffentlichen Gottesdienst. Den Motoren wird in dieser Zeit absolute Ruhe verordnet. Relativ still ist es dann auch in der 40 Minuten dauernden Mittagspause, die von der Dorfjugend für den traditionellen Seifenkisten-Wettbewerb genutzt wird. Dabei kommt es wegen der knappen Startabstände immer wieder zu spektakulären Ausbrems- und Überholmanövern. Das Wetter soll übrigens schön werden am kommenden Wochenende, mit reichlich Sonnenschein und bis zu 27 Grad Wärme. Da mit Picknickkorb und -Decke auf die Wiese oberhalb der Tarzankurve, das hat auf jeden Fall was! Wem dieser Genuss möglich ist, der sollte ihn sich unbedingt gönnen. Denn langsam, aber sicher nähert sich das Ende der 32. KW Berg-Cup Saison. Nach Oberhallau gibt es nur mehr die Stationen in Eichenbühl, St. Agatha und Mickhausen. Da sollten wir doch alles daran setzen, um vor der langen Winterpause noch so viel Top-Bergrennsport wie möglich live inhalieren zu können. Also ich bin dabei – ihr auch? Ja? Das ist perfekt!

homburgFangen wir doch ganz trocken mit den Zahlenspielen an. 150 Gesamtteilnehmer sind in der Nennliste des „46. Homburger ADAC Bergrennen“ verzeichnet. Zieht man die 21 Starter der parallel laufenden Gleichmäßigkeitsprüfung ab, verbleiben 129 Racer. 14 davon sitzen in Rennsportfahrzeugen, 115 bevorzugen Tourenwagen. Zum Feld der Letztgenannten steuert der KW Berg-Cup 62 Aktive bei, 10 eine Abordnung aus Luxemburg, die mit einer einzigen Ausnahme in zwei separaten Klassen um Punkte zu ihrer Landesmeisterschaft kämpft. Betrachtet man die Hubraum-Abteilungen der gemeinsam gewerteten Gruppen H/FS/E1 und den NSU-Bergpokal isoliert für sich allein, dann beträgt der KW Berg-Anteil in diesem Segment sogar deutlich über 75 Prozent.

Da wir es gerade mit Zahlen, Daten und Fakten haben: Am Samstag (13.07.) stehen drei Trainingssitzungen auf dem Programm, am Sonntag (14.07.) drei Wertungsläufe. Der Beginn ist jeweils um 08:30 Uhr. Gerannt wird auf einem 2,6 Kilometer langen Teilstück der vom Saarland in die Pfalz führenden Käshofer Straße, das unter den Fahrern als äußerst anspruchsvoll gilt. Ganz besondere Anforderungen stellt unter anderen sicher der Bergabteil zur bekannten Brückchen-Passage, die bereits kurz nach dem Start von den rasanten Gipfelstürmern zu meistern ist. Untergebracht sind diese wie immer im Fahrerlager auf der Waldwiese, wo es auch ein Festzelt gibt.

Wenn wir durch die Stellplätze bummeln treffen wir hoffentlich zwei brandneue KW Berg-Cup Renner an. Da ist zum einen der aufgeladene VW Golf 2 von Alexander Wolk zu nennen, dessen Premiere vom Iberg nach Homburg verlagert wurde. Und zum anderen der mittlerweile sagenumwobene BMW 2002 16 V, an dem Mario Minichberger lange gearbeitet und getüftelt hat. Vermutlich ist Homburg für beide Autos mehr ein erster Rollout denn ein vollwertiger Einsatz. Nichtsdestotrotz freuen wir uns riesig darauf und hoffen eine erste Einschätzung der Leistungsfähigkeit zu bekommen.

Sechs Saison-Läufe sind bisher zur Internationalen Serie (IS) KW Berg-Cup gefahren worden. Am Wochenende steht Nummer sieben ins Haus, danach folgen nochmals sechs. Die Konstellation an der Spitze der Gesamtwertung ist hochinteressant. In Führung liegt ein Team mit einem 8-Ventiler. Norbert Wimmer und Christian Auer halten sich mit dem BMW 2002 hartnäckig auf dem Platz an der Sonne. Auf Rang zwei folgen Armin Ebenhöh und Hansi Eller im 1400er VW Minichberger Scirocco 16V. Dicht hinter ihnen hält Franz Weißdorn (VW Polo 16V) Position drei. Auf dieser steht er unter Druck von Ralph Paulick, denn der VW-Golf-16V-Pilot hat als Vierter nur 0,68 Zähler weniger auf dem Konto als Franz. Im Opel Ascona B Frank 8V sind Johann Hatezic und Roland Christall aktuell Fünfte. Mit Fortschreiten der 32. KW Berg-Cup Saison nimmt die Brisanz in allen Wertungen zu. Da die Erfolgsformel in der IS dieses Jahr „die besten neun Resultate aus dreizehn Veranstaltungen“ lautet und mit leicht veränderten Werten (acht aus zehn) auch im KW Berg-Cup National und ebenso im NSU-Bergpokal gilt, ist das letzte Wort noch lange nicht gesprochen. Denn alle die, die zumindest schon zwei- oder mehrmals hoch gepunktet haben und den Rest der Saison weit vorne dabei sind besitzen noch jede Menge Chancen auf Spitzenplätze in der Jahreswertung.

Was wiederum für alle KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Fans und Freunde heißt, dass live zuschauen und mitfiebern immer prickelnder und fesselnder wird. Warum denn dann nicht gleich in Homburg damit beginnen? Es wäre super, wenn wir uns dort sehen!

osnabrueckEs wird rund gehen am 3. und 4. August in der Borgloher Schweiz. Denn die aktuelle Teilnehmerliste des „52. Int. Osnabrücker ADAC Bergrennens“ ist umfangreich. 211 Fahrerinnen und Fahrer stehen darin, wollen nächstes Wochenende auf die 2,030 Kilometer lange Strecke namens Uphöfener Berg gehen. 44 davon fahren nicht auf Bestzeit. Sondern nehmen in E-Mobilen, Hybrid-Fahrzeugen sowie sehenswerten Old- und Youngtimern an der parallel laufenden Gleichmäßigkeitsprüfung teil. Also bleiben 167 Pilotinnen und Piloten die auf Bestzeitenjagd gehen werden. Traditionell hoch ist bei der unter dem Motto „Cars & Fun“ laufenden Veranstaltung der Anteil derE 2-Silhouetten-, Sport- und Formelwagen. 52 Exemplare dieser Spezies haben sich angekündigt. Mit absoluten Hochkarätern darunter, wie zum Beispiel Europameister Christian Merli (Osella FA30 LRM). Viele seiner Konkurrenten kämpfen in Osnabrück um Zähler zum Top-Prädikat FIA Int. Hill Climb Cup, der zweiten, alternativen Liga in Berg-Europa neben der EBM.Den Hauptanteil steuern die Tourenwagen (TW) mit 115 Anmeldungen bei. Darunter sind 66 KW Berg-Cup’ler, das sind fast 60 Prozent des TW-Feldes. Für einige ist es das erste Mitmachen in dieser Saison. So möchte beispielsweise jetzt Daniel Null im ex-Jochen-Stoll Peugeot 306 S16 DNR in der 2-Liter-Abteilung der Gruppe-A/F/CTC-Fahrzeuge das Potential seines Renners ausloten. Stabil und stark präsentiert sich der NSU-Bergpokal mit 12 Startern. In der 1150er-Klasse der Gruppen H/FS/E1 führt Rolf Rauch seinen Fiat 128 Rally außerhalb der KW Berg-Cup Wertung aus. Tobias Stegmann drücken wir die Daumen, dass die nach Iberg nötig gewordene Reparatur am Schneider Audi 50 rechtzeitig fertig wird. Schließlich ist Osnabrück sein Heim-Grand-Prix. Die 1,6-Liter haben am Uphöfener Berg einen Podiumsanwärter mehr: Manfred Schulte gesellt sich mit seinem Citroen Nemeth AX Kit Car zu den üblichen Verdächtigen. Weitere KW Berg-Cup Saison-Erststarter sind Sven de West im Opel Kadett C Coupé GT/E, Dieselpilot Andreas von der Haar (VW Golf V R-TDI) und im Peugeot 207 WRC Hans-Alfred Waldbach. Beginn ist an beiden Tagen um 8:00 Uhr, es sind jeweils vier Läufe vorgesehen. Im Rennen am Sonntag gehen allerdings nur die beiden schnellsten Auffahrten in die Wertung ein. Das hat Vor- und Nachteile. Dementsprechend teilt sich die Meinung darüber im Fahrerlager. Geschuldet ist dieser Wertungsmodus dem FIA-Prädikat, das uns andererseits illustre Teilnehmer beschert. Zur Action auf der Piste gibt es wie immer in Osnabrück auch zahlreiche weitere Attraktionen. Diese bestehen aus prominenten Gästen sowie ganz besonderen Autos, die Geschichte geschrieben haben. Dazu gesellen sich brandaktuelle Renner aus verschiedensten Motorsport-Spielarten. In Osnabrück wird es wie in Wolsfeld wieder einen Verkaufsstand mit Bekleidung und sonstigen Merchandising-Artikeln des KW Berg-Cups geben. Dafür vorgesehen ist ein Platz in der Besucherstraße von Richtung Hauptkasse her kommend. Und wer nun trotz des Gebotenen keine Möglichkeit hat das Geschehen am Uphöfener Bergvor Ort mitzuverfolgen, so kann auch dem geholfen werden: Mit einem professionell gemachten Livestream, der unter www.msc-osnabrueck.com/livestream/ aufzurufen ist. Wem auch das nicht gegönnt sein sollte, dem ist der kommende heiße Herbst im KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal mit den Events in Oberhallau, Eichenbühl, St.Agatha und Mickhausen ans Herz gelegt und bestens empfohlen.
LadageGestern am späten Abend ist unser geschätztes Clubmitglied und früherer aktiver Fahrer Uwe Ladage an einem Gehirntumor im Alter von nur 55 Jahren verstorben. Das ist eine unfassbare Nachricht, die schockt und tiefe Betroffenheit auslöst. Sein Tod hinterlässt eine Lücke in der KW Berg-Cup Familie und in den Fahrerlagern. In denen er sich sehr gut aufgenommen und stets richtig wohl gefühlt hatte, auch oder gerade im zweiten Abschnitt seiner Karriere. Teil eins begann mit 18. Durch seinen Papa fand Uwe Ladage in den Motorsport.
 
Anfangs startete er bei Slaloms, später fuhr er Rallyes. Nach zehn Jahren stoppte er diese Aktivitäten, wagte den Sprung in die Selbständigkeit, widmete sich voller Elan mit großem Engagement dem Aufbau seines Autohauses in Warburg, kümmerte sich um Privates und Familiäres. Auch in dieser über 15 Jahre dauernden Phase blieb er im Herzen stets Motorsportler. 2011 kehrte der Kfz-Meister hinter das Rennlenkrad zurück, bewegte drei Jahre lang einen Formel 3 bei Gleichmäßigkeitsprüfungen am Berg. Danach wechselte der
Citroën-Servicepartner Betätigungsfeld und Fahrzeug, startete auf dem ex-Jörg-Müller BMW 320 WTCC im KW Berg-Cup durch, war 2014 in der Rookie-Wertung Zweiter.
 
2017 absolvierte er im September in Unterfranken sein letztes Rennen in unserer Serie. Wichtig war ihm in seiner KW Berg-Cup Zeit das Dabeisein, die Kameradschaft und der freundschaftliche Umgang miteinander. Das wurde von den Kollegen anerkannt und geschätzt, dazu seine Offenheit und stets gerne gewährte Hilfsbereitschaft. Das Erreichen seines anvisierten Ziels, ohne Meisterschaftsdruck, dafür aber ganz locker und mit viel Spaß und Freude ausgewählte Gipfelsprints zu bestreiten, war ihm leider nicht mehr gegönnt. Uwe Ladage wird uns fehlen, auf und neben den Strecken. Wir werden ihn und den charakteristischen Sound seines Sechszylinder BMWs vermissen. Die große Berg-Cup Familie wird sich immer gerne an ihn als stets fairen Motorsportler, geschätzten Kollegen und guten Kameraden erinnern. Der einer von uns Berg-Cup‘lern war und für immer bleiben wird.In unseren Gedanken sind wir bei seiner Tochter Lisa, seinen Lieben und Freunden, fühlen mit ihnen, erbitten für sie die Kraft und Stärke, die sie in diesen schmerzlichenTagen brauchen.
Die Trauerfeier und Beisetzung werden im engsten Kreis stattfinden.
Zum Seitenanfang