Eine knappe Stunde Einblick ins Geschehen anno 2008 gewährt uns Frank Altstädt alias Berg-Fränky https://www.youtube.com/channel/UCe16hrMIBbZFdTRTLgU6OTQ dieses Mal. Es ist das Jahr, in dem sich Jörg Weidinger im Osella BMW PA 20/S den Gesamtsieg holte. Vor Marcel Steiner (Martini MK-77/BMW) und Reynard Formel 3000 Pilot Lionel Regal. Bester Fahrer eines Autos mit Dach war Georg Plasa mit seinem BMW 320 Judd V8. Ihm am nächsten kam Norbert Brenner (Opel Astra V8 DTM), gefolgt von dem Ford Escort Cosworth, in dem Andreas Gabat himself zu Werke ging. Beim Blick in die uns am meisten interessierenden Klassen, also vom NSU-Bergpokal bis zu den E1-Boliden mit mehr als 2000 Kubikzentimeter Hubraum, lesen wir, bevor wir uns der Gruppe H zuwenden, bei den Luftgekühlten als Sieger Steffen Hofmann heraus. Robert Bauer (VW EMP Polo) hieß der Mann der Stunde bei den 1150ern, Getriebespezialist Klaus Bernert (VW Polo 16V) setzte sich in der 1,3-Liter-Abteilung durch.

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Den 1600er-Lorbeer sicherte sich im Spiess-Golf 16-Ventiler Helmut Maier, bei den 2-Litern setzte sich Holger Hovemann (Opel Risse Kadett 16V) nach den drei Rennläufen um 0,618 Sekunden gegen Kurt Flatz im STW Opel Vectra durch. Über 2000 Kubik war der Eilgenosse Josef Koch mit seinem Opel Kadett C 16V erfolgreich. Die E1-Klassen sahen bis 1,4-Liter Martin Bürki (MB Polo) und bei den 1600ern Egidio Pisano im Spiess Golf 16V vorne. Den größten 2-Liter Pokal errang mit seinem Ford Escort RX 2000 16V Stefan Glaß, über 2000 Kubik ging der Sieg an Georg Plasa (BMW 320 Judd V8).

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Mit dem Original-Rennbericht wollen wir euch, liebe Leser, ins Jahr 2012 entführen. In eine Zeit also, in der im KW Berg-Cup noch nach Divisionen gewertet wurde und unsere Siegerehrungen im Schwarzwald stattfanden. Zur Erstellung diverser Erfolgshochrechnungen wurden damals, in der 25. KW Berg-Cup Saison, übrigens statt elektronischer Helferlein simple Bierdeckel verwendet. Wer solche Werkzeuge nutzte und ob die damit aufgemachte Rechnung wirklich stimmig war, das könnt ihr genauso nachlesen wie die Details über die heimlichen Ängste von Bürgermeistern, Quartiermeistern und Anwohnern im Fahrerlagerort Mickhausen-Münster. Last, but not least, geht’s um ein ehrliches Outing eines superfairen Fahrers im Rahmen der Siegerehrung. Alle diese Geschichten ranken sich natürlich nur begleitend um die ausführliche Schilderung des Trainings- und Renngeschehens im Rahmen des Internationalen 28. ADAC Bergrennens Mickhausen. Wir wünschen viel Spaß beim Revue passieren lassen!

 

Mickhausen 2012: Nasses „Finale Furioso“ in den Stauden

Begonnen hatte dieses „Finale Furioso“ in der „Stauden-Region“ am Samstag bei freundlichem Herbstwetter – der Umschwung kam über Nacht. Und stellte an die knapp 200 Rennteilnehmer aus Berg-Europa allerhöchste Anforderungen. Nicht nur die schnelle Umstellung von Trocken- auf Regen-Set-Up war gefragt, sondern auch das richtige Feeling für das kühle und rutschige 2,2 Kilometer-Asphaltband im bayerischen Schwabenland. Schnell und fehlerfrei war einmal mehr die höchste Tugend. Aber nicht jedem war es vergönnt, auf diesem schmalen Grat zu wandeln. Zahlreiche Pirouetten, Ausrutscher und Geländeerkundungen ließen am Sonntag nur zwei Wertungsläufe zu, was aber der knisternden Spannung keinen Abbruch tat.

Dazu seien bitte noch zwei kurze, aber wichtige, Fußnoten erlaubt. Anmerkung eins: Mickhausen-typisch war die Organisation samt Rennleitung ausgefeilt, sattelfest und entscheidungssicher. Die Streckenposten leisteten einen Super-Job, nahe am Kehr-Rekord im Guinnessbuch der Top-Leistungen. Anmerkung zwei: Die beispielhaft offene und herzliche Aufnahme des Berg-Trosses im Dörfchen Mickhausen-Münster. Wobei Bürgermeister Hans Biechele und Quartiermacher Wolfi Glas stets nur eines fürchten: Dass eine Garage oder ein Vorgarten ohne Rennauto bleiben könnte – für beide und für die Anwohner das Worst-Case Szenario!

Damit zurück ins Sportstudio, wie immer dem Rennprogram entsprechend beginnend mit der 1150er Klasse der Gruppe H. In der sich Thomas Stelberg im hochdrehenden Schneider Polo 16-Ventiler in der dritten und letzten Samstags-Auffahrt die Trainingsbestzeit sichert. Knapp vor Bernd Deutsch (Schneider Audi 50) und Jürgen Heßberger. Der frühe Sonntag sieht dann eine Fiat 127 Doppelführung: Jürgen Heßberger vor Jörg Eberle sowie Thomas Stelberg lautet der Stand der Dinge nach Rennlauf eins. Daran ändert auch der zweite Run nichts, das genannte Trio klettert gemeinsam auf das Siegerpodest. Jürgen und Jörg sind auch die Doppelspitze der 1150er 8-Ventilerwertung, die weiteren Sonderwertungspokale gehen an Bernd Deutsch (8V P3), Ford Fiesta RS Pilot Uwe Werner (8V P4) und Peter Richter (8V P5) im Capricorn Polo.

Bei den 1,3-Litern geht es nicht „nur“ um Klassenpokale und -Plätze. Sondern auch – oder vor allem – um die noch offene Entscheidung um den Sieg in der KW Berg-Cup Division I. Also rücken die Titelaspiranten Manfred Konrad, Franz Weißdorn und Hans Paulitsch aus der 1600er Klasse noch mehr als sonst in den Blickpunkt der KW Berg-Cup Welt. Die imaginäre „Pole-Position“ schnappt sich aber der Odenwälder Jürgen Gehrig im VW Polo 16V. Mit knappen Abständen folgen die Marken- und Typenkollegen Franz Weißdorn und Gerhard Moser sowie Markus Spöri und Wolfi Glas. Als schnellster 8V’ler liegt Helmut Götzl auf Klassenplatz sechs. Im dritten Übungs-Run beschädigt dieser sich die Ölwanne seines EMP-Polo und muss die Segel streichen. Im Sonntags-Spöri-Wetter erwartet jeder von diesem die Führung. Markus startet fulminant, nimmt motiviert die Startkurve. Aber im Thierhold Karussell ist er einen Tick zu schnell. Der Allrad Suzuki Swift touchiert die Streckenbegrenzung und schiebt sich mit dem Vorderwagen unter ein Kameragerüst – Rennende für Markus Spöri. Franz Weißdorn seinerseits ist felsenfest gewillt, seine St. Agatha Bierdeckel-Hochrechnung in die Tat umzusetzen und stürmt an die Klassenspitze, vor Manfred Konrad (VW Corrado 16V), Jürgen Gehrig, Gerhard Moser und Wolfi Glas im Minichberger Polo 16V. Noch ist nichts entschieden. Im zweiten Heat fordert das glatte Mickhausen-Parkett weiteren Tribut. Jürgen Gehrig dreht sich im Thierhold Karussell, schlägt leicht an, muss das Rennen aufgeben. Franz Weißdorn sucht sein Heil weiterhin in der Flucht nach vorne, zieht alle Register, untermauert seine Sieg-Ansprüche mit gigantischen 1:11,40, nimmt damit allen seinen Mitbewerbern mehr als drei Sekunden ab. Für Manfred Konrad, den letzten Starter in der 1300er Klasse, kommt es knüppeldick. Im schnellen oberen Streckenabschnitt kreiselt er vehement von der Piste. Damit steht das Rennresultat fest. Franz Weißdorn gewinnt vor Gerhard Moser und Wolfgang Glas. Dieser stellt fest: „So, mit den Ausritten von Markus, Jürgen und Manfred, wollte ich nicht Dritter werden!“ Hans-Peter Wiebe bringt den Renault R8 Gordini auf Klassen-Platz vier ins Ziel, Fünfter wird Volker Angelberger im Audi 50. Wie bitte? werdet ihr fragen. Volker ist doch NSU Pilot in der 1150er Klasse. Stimmt – bis zu einem tiefgreifenden Motorschaden in Unterfranken. Also reaktiviert er flugs seinen Youngtimer Audi 50, nennt mit diesem in der H-1300. Den Umstieg vom Hecktriebler zum Frontler schafft er schnell, kommt besonders im Nassen bestens zurecht, ist nach Lauf eins Klassensiebter und schnellster 8-Ventiler vor den Polo-Treibern Christof Hörnig und Christoph Bauer. Volker bleibt auch im zweiten Run auf 1300er KW 8V-Trophy Siegkurs. Dahinter werden die Plätze getauscht, Jung-Papa Christoph Bauer schlüpft an „Eihö“ Christof Hörnig vorbei auf 8V-Rang zwei. Damit sind die 8-Ventiler Podestplätze vergeben. Die weitere Reihung der roten Startnummern sieht Nils Abb (Schneider Polo) auf Position vier, Fünfter wird im Simca Rallye Rupert Rumpel. Franz Weißdorn holt mit seinem souveränen Klassensieg maximale Berg-Cup Punkte, hat getan was er tun konnte. Manfred Konrad ist raus aus dem Divisions-Titelrennen. Aber wenn Hans Paulitsch ebenfalls Klassenbester wird, reicht es dann noch für Franz, oder war aller Einsatz vergebens?

Hans Paulitsch setzt eine überlegene 1,6-Liter Trainingsbestzeit, distanziert im Minichberger Scirocco seine nächsten Widersacher um knapp mehr als drei Sekunden. Dahinter liegt der Verfolgerpulk, bestehend aus Tobias Auchter, Werner Heindrichs, Stefan Faulhaber und Helmut Maier, innerhalb von 1,03 Sekündchen zusammen. Im ersten Rennlauf behauptet sich Hans Paulitsch an der Spitze, satte 1,91 Sekunden beträgt sein Vorsprung auf die Kampfgruppe hinter ihm, in der im Nassen die Positionen fleißig getauscht werden. „Rain-Man“ Helmut Maier beansprucht nun im Spiess Golf 16V Position zwei für sich, dahinter taucht plötzlich ein blendend aufgelegter Manfred Schulte im Citroen AX Kit-Car auf, der Tobias Auchter im Zöllner Corsa 16V und Belgiens Werner Heindrichs (Veytal Corsa 16V) knapp hinter sich lässt. Zu Beginn von Lauf zwei spricht alles für Hans Paulitsch, die Wiederholung seines Divisionssieges ist zum Greifen nahe, 2,2 Kilometer trennen ihn noch davon. Aber es soll nicht sein. Hans dreht sich und ist aus dem Rennen. Routinier Helmut Maier und Kämpfer Tobias Auchter geben weiterhin Vollgas und glänzen mit Superzeiten. Helmut holt sich seinen dritten Berg-Cup Saisonsieg, Tobias kommt noch auf Platz zwei nach vorne. Dritter wird nach einem starken Auftritt Manfred Schulte, der für die nächste Saison noch einiges in Petto hat, unter anderem einen neuen, stärkeren Motor. Position vier für Werner Heindrichs, Stefan Faulhaber wird im Risse Kadett Fünfter und ist damit schnellster, leider aber auch einziger 8-Ventiler Pilot der 1600er Klasse.

Damit geht die Bierdeckelrechnung von Franz Weißdorn auf. „Mr. Berg-Cup“, der bisher vierfache Gesamt-Triumphator, sichert sich Divisionssieg Nummer acht in seiner langen, erfolgreichen Karriere. Manfred Konrad und Helmut Maier steigen am 03. November in dieser Reihenfolge mit ihm auf das Division I Siegerpodest im DEKRA Congress Center Wart. Die Ehrenplätze vier und fünf gehen an Hans Paulitsch und Tobias Auchter.

„Jörg Weidinger zum Dritten?“ Das war die Kernfrage der 2-Liter Klasse. Drei Starts, drei Siege? Geht das? Es wäre das Maximum des Machbaren im BMW 320i STW von Team-Partner Dieter Rottenberger für den Happurger Fahrwerksingenieur. Im trockenen Training schnappt sich Sebastian Schmitt im Gerent Kadett 16V die Top-Zeit. Vor Jörg Weidinger, Holger Hovemann im Risse Kadett 16V, Hansi Eller (Minichberger Scirocco 16V) und Ralf Kroll im Lehmann Golf 16-Ventiler. Norbert Wimmer sorgt im BMW 2002 für die 8-Ventiler Bestmarke vor den Kadett Piloten Michael Rauch und Bernd Ehrle. Der Sonntag beginnt elektrisierend, beim 2-Liter Spitzenduell wird auch der letzte Langschläfer unter den Fans in den Stauden hellwach. Jörg Weidinger presst sich mit 1:08,312 in Führung. Aber nur 37 Tausendstel Sekunden mehr benötigt ein hoch motivierter Holger Hovemann für seine erste Auffahrt. Die beiden Führenden liegen über zwei Sekunden vor Hansi Eller, dem wiederum Björn Wiebe im Renault Clio Williams, Roman Sonderbauer im weißen Risse Kadett und Youngster Patrick Orth (BMW 320iS) im Nacken sitzen. Hinter diesem setzen sich die schnellsten 8-Ventiler, Michael Rauch im Briegel Kadett und BMW 2002 Treiber Norbert Wimmer, groß in Szene. Höchstspannung vor dem zweiten Heat. Für den siebenfachen KW Berg-Cup Gesamtsieger Holger Hovemann bleiben die Uhren bei unglaublichen 1:07,585 stehen. Dann geht Jörg Weidinger in die Bahn. Quälend langsam löst sich der BMW von der Startlinie, Jörg verliert auf den ersten 50 Metern 0,724 Sekunden auf Holger. Ein Raunen geht durch die Menge. War das bereits die Entscheidung? Nein! Schon an der Antoniusbuche ist Jörg 24 Hundertstel vorne. Es gibt kein Halten mehr. Mit weiteren Sektorenbest- und Top-Speed Höchstwerten fliegt er zu 1:06,603, fliegt zum Klassengewinn und zum Sieg in der Gruppe H. Hansi Eller bringt den Minichberger Scirocco, in dem erstmals neue Komponenten arbeiten, sicher auf Position drei ins Ziel. Die Nächstplatzierten heißen Björn Wiebe und Roman Sonderbauer. Auf Klassenrang sechs bis acht läuft das Siegertrio der 2-Liter KW 8V-Trophy in der Reihenfolge Michael Rauch, Norbert Wimmer und Bernd Ehrle ein. Markus Reich (VW Golf 16V) und Werner Weiss im Zakspeed Escort BDA vervollständigen die Top-Ten. Sebastian Schmitt, seit St. Agatha als KW Berg-Cup Gesamtsieger 2012 feststehend, riskiert nichts und beendet Mickhausen als Elfter. Die 8-Ventiler Plätze vier und fünf sichern sich Christian Dümler (VW Golf) und Alex Konstanzer im C-Kadett Coupé.

In der Gruppe H über 2000 Kubikzentimeter Hubraum ändert das nasse Sonntags-Geläuf das Trainingsbild enorm. Am trockenen Samstag markieren Siegfried Hauff (Opel Kadett 16V), der Schweizer Urs Banz im Opel Ascona B 16V und Christian Auer (BMW 320iS) die schnellsten Zeiten. Am Sonntagmorgen kommt Urs Banz am besten mit den veränderten Bedingungen zurecht. Norman Struckmann findet in Run eins trotz des Allradantriebes an seinem Ford Escort Cosworth kein Rezept gegen Urs und muss sich zunächst mit Platz zwei begnügen. Harald Ludwig ist im BMW M3 Dritter. Christian Auer bremst sich an der Schikane vorbei, bekommt dafür 15 Sekunden Zeitzuschlag, bindet sich dadurch auf Platz sieben zurück. Im zweiten Run hat Norman Struckmann einen Gala-Auftritt, verwandelt einen 2,61 Sekunden Rückstand in eine 1,89 Sekunden Führung und damit zu Klassensieg Nummer zwei in dieser Saison. Urs Banz wird Zweiter, Harald Ludwig Dritter. Mit dieser Platzierung stellt der Saarländer auch den Sieg in der KW Berg-Cup Rookiewertung vor Christian Dümler und Jürgen Schuster im Mazda RX-7 sicher. Christian Auer fährt im zweiten Heat Klassenbestzeit, aber das 15 Sekunden Polster drückt zu schwer, er kann sich nur noch um einen Platz verbessern.

Da Mickhausen traditionell zur FIA Int. Hill Climb Challenge und zum FIA Europa Berg-Pokal zählt, werden die Gruppen E1 und FS zusammen gewertet, die nach E2-Silhouette (SH) vorbereiteten Fahrzeuge getrennt davon.

In der E1/FS bis 1400 ccm gibt der Schweizer Martin Bächler im VW Lupo Junior Cup in allen Läufen den Ton an und fährt zu KW Berg-Cup Klassensieg Nummer drei in der Saison 2012. Vor den beiden Österreichern Robert Auer (VW Polo RSS) und Gerhard Scheiber im Ledinegg Suzuki Swift GTi.

Die 1,6-Liter Klasse steht im Zeichen des Zweikampfes zwischen Manuel Michalko (AUT/Citroen Saxo) und Martin Bürki (SUI) im MB Polo. Im Training und im ersten Rennlauf hat der Citroen Pilot das bessere Ende für sich, schlussendlich muss er sich aber doch dem Schweizer beugen und wird Zweiter, Rang drei geht an den Italo Schwaben Egidio Pisano im Spiess Golf 16V. Vermeintlich. Denn bei der Siegerehrung gibt Manuel Michalko zu Protokoll: „Ich bin im zweiten Wertungslauf an der Schikane vorbei gefahren und muss noch 15 Strafsekunden bekommen. Der Pokal für Platz zwei gehört Egidio.“ Dieses Outing braucht man nicht weiter zu kommentieren. Sondern nur noch erwähnen, dass Christoph Rohr (SUI/Audi 50 LMP) nach dieser Rechnung Klassendritter ist.

Peter Naumann wechselt für das KW Berg-Cup Saisonfinale von der Gruppe H in die E1/FS bis 2 Liter Hubraum. Um den Vergleich mit Rainer Schönborn im direkten Aufeinandertreffen zu suchen. Im Training setzt Peter Naumann im VW Polo Super Charger eine deutliche Bestmarke. Vor Rainer Schönborn (VW Golf I 16V), Martin Nowotny (CZE) im flachen Lotus WR 9/2, Michael Dandl (BMW 320iS) und Christoph Lampert (AUT) im VW Golf GTi 16V. Auch in dieser Klasse tröpfelt der Sonntags-Regen die Reihung durcheinander. Frisch, frech, fröhlich, frei krault Christoph Lampert am schnellsten die Piste hoch, führt vor Peter Naumann, Martin Nowotny, Rainer Schönborn und Erwin Spiess (SUI/Renault Clio RS). Peter muss für den zweiten Run seinen innerlichen Schalter auf vollen Angriffsmodus drehen. Mit 1:07,585 fährt er aufs Tausendstel genau die Hovemann Lauf-zwei-Zeit. Diese bringt Peter den Klassengewinn. Christoph Lampert wird zwar seinerseits ebenfalls schneller, in die Naumann Regionen kann er mit 1:08,677 allerdings nicht ganz vorstoßen. Dem Feldkirchener Kfz.-Techniker bleibt ein starker zweiter Rang. Vor dem aus der E2-SH umgestuften Jan Cermak (CZE/Lotus WR Evora), Martin Novotny und Rainer Schönborn.

Die Klasse über 2000 Kubikzentimeter ist wie immer in Mickhausen bestens und international besetzt. Geht in den Probedurchgängen noch die Top-Marke an einen befreit auffahrenden Herbert Stolz, so dreht Toni Bühler (SUI) am Sonntag voll auf und im Mitsubishi Lancer EVO 6 RS nach spektakulären Fahrten den Spiess um. Seine Gesamtzeit von 2:08,908 bringt ihm den Tourenwagensieg und obendrein Position drei im Mickhausen Gesamt-Ranking. Herbert Stolz (Porsche 935 DP II), Herbert Pregartner (AUT/Porsche 911 GT2 RSR) und die „Lancisti“ Norbert Handa und Felix Pailer (AUT) folgen Bühler in dieser Reihenfolge in der Klassenwertung.

Bleibt noch die Gruppe E2-SH. Durch die Umstufung von Jan Cermak ist Günter Miethke plötzlich seines Klassenkonkurrenten beraubt, gewinnt im Alleingang mit sicheren Läufen im VW Käfer 1302 RS die Abteilung bis 2000 Kubikzentimeter. Das Duell der „Überliter“ zwischen dem Kitzinger Klaus Hoffmann im Opel Astra V8 DTM und Eichenbühls Norbert Brenner (Opel Vectra GTS DTM V8) erhält durch die noch offene Frage nach dem Deutschen Tourenwagen Bergmeister 2012 zusätzliche Würze und Brisanz. Nach dem Samstag heißt es: Vorteil Norbert Brenner. Am Sonntag: Spiel, Satz und Sieg für Klaus Hoffmann. Konzentriert und motiviert ist Klaus in beiden Durchgängen der schnellere, punktet zweimal maximal und powert sich zu seinem bisher größten Triumph im Berg-Rennsport, zum Titel „Deutscher Automobil-Berg-Meister für Tourenwagen 2012“.

Im KW Berg-Cup Gruppe H sind in Mickhausen die letzten Entscheidungen der Jubiläumssaison 2012 gefallen. Die Division II sieht Sebastian Schmitt, der mittlerweile auch den DMSB Bergpokal für Tourenwagen sicher hat, ganz oben auf der Ergebnisliste. Vor Hansi Eller/Mario Minichberger sowie Andrea und Rainer Schönborn. Auf den Ehrenplätzen folgen Peter Naumann und Roman Sonderbauer. Diese Top-Five sind auch die Gesamtwertungsspitze. Die KW 8V-Trophy geht an den Titelverteidiger Norbert Wimmer. Mit ihm steigen Stefan Faulhaber/Michael Rauch und Christof Hörnig auf das Siegerstockerl. Vierter bei den roten Startnummern wird Bernd Deutsch vor Stefanie Deutsch/Tobias Stegmann. In der Youngster-Sonderwertung (bis 27 Jahre) ist Patrick Orth der Überflieger-Gewinner. Rang zwei geht an Bea Flik, die sich in Mickhausen übrigens den Damenpokal und maximale Berg-Cup Juniorenpunkte plus „Sofort-Hunderter“ im Renault Megane Coupé 16V holte. Dritter der Youngster ist Patrick Spahr im BMW 318 16V.

Mit der stimmungsvollen Siegerehrung vor großem Publikum in Mickhausen, zu der sich auch die Sonne wieder sehen lässt, ist die Saison 2012 im KW Berg-Cup Gruppe H beendet, die 25. in Folge seit dem Entstehen dieser Meisterschaft. Und für uns alle, für die ganze große Berg-Cup Familie, gilt: Nach der Saison ist vor der Saison. Vor der Saison 2013. Spätestens dann sehen wir uns wieder. Versprochen! Oder vielleicht doch eher? Bei der KW Berg-Cup Siegerehrung am 03. November im Schwarzwald? Das wäre toll!

Uli Kohl, 09.10.2012





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