„50 Jahre Bergrennen Mickhausen“, das war das Motto des Berg-Top-Events vom 3. bis zum 5. Oktober in der Staudenregion, 45 Kilometer südwestlich von Augsburg. Und um gleich auf den Punkt zu kommen: Es war ein absolut würdiges Saisonfinale der 27. KW Berg-Cup Saison. Mit knapp 200 Teilnehmern aus aller Herren Länder, angelockt durch die Spitzenprädikate FIA International Hill Climb Cup, Deutsche sowie Österreichische Automobil-Bergmeisterschaft und KW Berg-Cup. Angelockt aber auch durch das spezielle, nicht übertragbare „Mickhausen-Feeling“, das nicht unbedingt wissenschaftlich erklärbar, aber ganz einfach da ist. Davon ließen sich auch die Renn- und Wettergötter anstecken. Die an beiden Tagen einen flüssigen Ablauf zuließen, immer im Rahmen des Zeitplans, stellenweise diesem sogar leicht voraus. Sie sorgten für stets trockene Piste und wenig Vorfälle, die von den Helfern der souveränen Rennleitung immer schnell und gründlich abgearbeitet wurden. Ab Sonntagmittag wollte auch die Sonne zusehen, löste geschwind den Nebeldunst auf, verwöhnte die Fans und Zuschauer, spornte die Aktiven zu Bestleistungen auf dem nun angewärmten 2,2 Kilometer Asphaltband an. Die Zeiten purzelten nach unten, die Entscheidungen waren knapp, fielen häufig erst in der finalen dritten Auffahrt. Beste Stimmung daher bei allen, Emotionen pur dann bei der letzten Rückführung durch die begeistert applaudierenden Besuchermassen und bei der sich sehr zügig anschließenden stil- und stimmungsvollen Siegerehrung vor absoluter Traumkulisse. Wer genau denn nun aus den Klassen mit KW Berg-Cup Beteiligung ganz besonders zufrieden nach Hause fahren konnte, das wollen wir uns nun wie immer gemeinsam anschauen.

Zur Überschrift: Unberechtigte Superlative, Übertreibung, Schönfärberei? Mitnichten, liebe Bergrennsportfreunde! Denn einmal mehr glänzte der veranstaltende MSC Rottenegg am 27. und 28. September mit einer superschnellen Abwicklung seiner Veranstaltung in echt rekordverdächtigem Tempo. Davon ließen sich auch die Aktiven anstecken, der Schweizer Eric Berguerand verbesserte im Lola FA 99 Formel 3000 Renner den absoluten Uralt-Streckenrekord auf der 3,2-Kilometer Highspeed-Piste gleich zweimal. Die Bestmarke steht jetzt auf 1:05,469. Danach hatte es in den beiden Trainingssitzungen am Samstagnachmittag noch nicht unbedingt ausgesehen, die auf feuchter, später auftrocknender Bahn in Angriff genommen wurden. Der dritte, von vielen Fahrern heiß geliebte Proberitt am Sonntagvormittag fiel stellenweisem Nebel zum Opfer. Okay, Safety first – dagegen ist nichts einzuwenden. Zum pünktlichen Rennstart um 12:30 Uhr herrscht dann Kaiserwetter. Warm, freundlich, beste Fernsicht bis ins Gebirge, Top-Bedingungen auf der Strecke, Massen an begeisterten Zuschauern – einfach ein Bergrenntraum. Bereits kurz nach 16 Uhr sind beide Wertungsläufe des 156 Starter umfassenden Feldes samt der Zwischendurch-Rückführung abgewickelt. Die letzte Talfahrt führt die Aktiven durch ein Riesenspalier der Fans. Emotion pur ist angesagt. Logisch, das da beste Stimmung, Lachen, leuchtende Augen und auch das eine oder andere Tränchen auf der Tagesordnung stehen. Was die starke KW Berg-Cup Truppe beim Trip nach Oberösterreich so alles erlebt hat und wer in der Nähe der Schlögener Donauschlinge besonders viel Grund zur Freude hatte, darüber wollen wir nun im Detail berichten.

Das „47. Int. AvD/GAMSC Bergrennen Unterfranken Eichenbühl“ wartete vom 12. bis zum 14. September mit einem Rekord-Fahrerfeld auf. Stolze 215 Nennungen wurden registriert, verteilt auf das rennfahrende Feld, das den Löwenanteil stellte, sowie auf Gleichmäßigkeitsprüfungs-Teilnehmer (GLP) aller Couleur. Für beide Tage waren am Umpfenbacher Berg je drei Durchgänge á 3,05 Kilometer angesetzt. Das klappte am feucht beginnenden und später auftrocknenden Übungssamstag noch nicht. Zu viele Zwischenfälle aller Art bremsten den Verlauf trotz schneller Aufarbeitung so massiv ein, dass es schließlich bei nur zwei Trainingssitzungen blieb. Der Rennsonntag präsentierte sich von Beginn an trocken, mit zunächst bedecktem Himmel. Später, irgendwann gegen Mittag, ließ sich auch die Sonne blicken, verwöhnte das Bergrennvolk mit angenehmer Wärme. Die Fans verwöhnen, das hatten übrigens auch die Unterfranken-Aktiven auf ihrer Agenda. Und dieses Vorhaben setzten sie perfekt in die Tat um. Schauen wir uns das jetzt gemeinsam in den Klassen mit KW Berg-Cup Beteiligung an. Wie immer in der Reihenfolge, in der diese im Wettbewerb an den Start gehen.

„Acht aus elf“, das ist die 2014er KW Berg-Cup Kurz-Erfolgsformel. Ausgeschrieben und im Klartext bedeutet dies: Die besten acht Resultate jedes Fahrers oder Teams, die in den elf zum KW Berg-Cup zählenden Veranstaltungen erzielt werden, gehen in die Jahresendwertung ein. Das „45. ADAC/MSC-Rhön Hauenstein-Bergrennen“ am 16. und 17. August ist ganz exakt das achte von elf ausgeschriebenen KW Berg-Cup Rennen. Wer also vom Saisonstart weg bei allen Events nicht nur dabei, sondern auch immer in oder an der Klassenspitze zu finden war, konnte seinen persönlichen Erfolgssack möglicherweise schon in der bayerischen Rhön zumachen. Lasst uns auf dieses Thema bitte später zurückkommen.

Denn zunächst gilt es den Trainingssamstag und den Rennsonntag mit ihren je drei Läufen á 4,2 Kilometer näher zu betrachten und zu durchleuchten. 183 Fahrerinnen und Fahrer nehmen das Highspeed Geschehen in Angriff, rund ein Drittel davon versucht im Rahmen einer Gleichmäßigkeitsprüfung (GLP) möglichst identische Zeiten zu erzielen. Das Hauptfeld dagegen beschäftigt sich wie gewohnt mit purem Racing, hat ganz klar Bestleistungen auf seine Fahnen geschrieben. Der Übungstag beginnt pünktlich, ist geprägt von Schauerwetter und mehreren kleinen Vorfällen die sich aufaddieren, dauert deshalb fast bis 19 Uhr. Der Sonntag zeigt sich kühl, aber trocken. Das hält den ganzen Tag über an, dem Rennwettergott sei Dank. Denn immer wieder ziehen dunkle Wolken auf, besonders vor und während des dritten Durchganges, der sich lange hinzieht, entladen ihre Regenlasten aber nicht. Gegen 17 Uhr ist das Geschehen auf der Strecke mit der letzten Rückführung beendet. Zuvor hat sich viel ereignet. Was genau, das wollen wir uns nun in den Klassen der zusammen gewerteten Gruppen H/FS/E1 mit KW Berg-Cup Beteiligung genauer ansehen.

Volles Haus im Norden. Das trifft es auf den Punkt. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Denn über 200 Nennungen aus 15 Nationen, das ist volles Haus bei den Teilnehmern. 24 davon sitzen in leisen Elektro- oder Hybridfahrzeugen, weitere 29 knattern wie die E-Mobile mehr oder minder gleichmäßig die 2,030 Kilometer des Uphöfener Berges hinauf, allerdings mit Ton. Volles Haus, das gilt auch für das Rahmen- und Showprogramm, das immer wieder mit auf die Strecke geht oder im Umfeld des Startbereiches angesiedelt ist. Volles Haus, das lässt sich auch anwenden auf die vielen Prädikate, die der veranstaltende MSC Osnabrück für sein „47. Internationales Osnabrücker ADAC Bergrennen“ zugesprochen bekam. Darunter der „FIA International Hill Climb Cup“ und die Luxemburger Bergmeisterschaft. Und volles Haus, das trifft ebenso bestens zu auf die rund 25.000 Zuschauer, die am 02. und 03. August sowohl das gebotene Drumherum als auch den echten Rennsport genießen. Der es – wie wir noch sehen werden –durchaus in sich hat und auf niegel- nagelneuem Asphalt stattfindet. Der übrigens seine Feuertaufe bestens übersteht. Nur die Bankette sind noch weich, sie werden durch Pylonen, Reifenstapel und Reifenketten geschützt, die sehr nahe an der Strecke stehen und mehr als ein Fahrzeug magisch anziehen und manchmal auch aufsaugen. Und obwohl sehr viele Bergfahrer aus dem Lager der Pylonenracer kommen, werden die Hütchen oftmals umgeworfen und müssen neu aufgestellt werden, was jeweils eine Unterbrechung und Rückführungen schon gestarteter und mit Rot gestoppter Autos beinhaltet. Trotz frühem und pünktlichem Beginn muss sich der Bergrenn-Tross an beiden Tagen mit drei Läufen zufrieden geben. Das Training dauert über 10 Stunden und zieht sich bis nach 19:00 Uhr hin, sonntags läuft es runder, kurz nach 17:10 Uhr ist Ruhe auf der Piste. Kurz danach wird die Siegerehrung im großen VIP-Zelt durchgeführt. Wobei eine volle Stunde lang „Happy Hour Time“ angesagt ist: Alle Getränke gibt es zum Nulltarif. Insgesamt zeigt sich einmal mehr, wie schwierig es ist, die optimale Balance zwischen Spektakel, Sport, Starterzahl und Zeitplan zu finden. „Wir wissen um die Probleme und machen uns ernste Gedanken dazu. Aber es ist so schwierig Fahrer abzulehnen, die teilweise zehnmal oder öfter bei uns zu Gast waren. Wie treffe ich diese Auswahl, mit wem fange ich an?“ grübelt Organisationsleiter Bernd Stegmann. Er und seine Truppe werden bei der Event-Abwicklung übrigens sogar vom Wetter unterstützt. Beide Tage sind voll trocken, nur in der Nacht dazwischen fällt etwas Regen. Über das berühmt berüchtigte „was wäre gewesen, wenn…“ wollen wir hier nicht spekulieren. Sondern wie immer sachlich informieren über den Rennverlauf in den Klassen mit KW Berg-Cup Beteiligung.

Ja, turbulent, das war es wirklich, das 19. Internationale ADAC Glasbachrennen am letzten Juliwochenende im Herzen des Thüringer Waldes. Beginnend am Freitag mit den spektakulären abendlichen Präsentationsfahrten und endend am späten Sonntag mit einer stimmungsvollen Siegerehrung mitten im Gastgeberort Steinbach, in dem diesmal auch das komplette Fahrerfeld untergebracht war. Dazwischen gab es jede Menge verschiedenster Ereignisse, Zwischenfälle und – last but not least – sportliche Großtaten wie zum Beispiel einen neuen Tourenwagen Streckenrekord. Einiges aus der genannten Palette wurde ja schon anderweitig kommuniziert. Dinge wie zum Beispiel Motorprobleme, Ölverlust, Zeitverzug, Regen am Samstagnachmittag, der Abbruch des zweiten Übungsdurchganges, die Änderung der Startreihenfolge am Sonntag noch vor Ende des ersten Rennheats und, und, und. Einiges blieb aber auch unerwähnt, wie zum Beispiel ein dickes Streckenkabelproblem, die Zahl der Rückführungen, der Umfang des Rahmenprogramms und weitere Ablaufdetails. Schlussendlich zählt aber unter dem Strich nur eines: Beide geplanten Wertungsdurchgänge á 5,5 Kilometer konnten durchgeführt werden, allen Nickligkeiten zum Trotz. Dank des Engagements des Veranstalters RSG Altensteiner Oberland und seiner Helfer. Zu denen sogar Petrus zählte, der am Renntag die zahlreichen Niederschläge überall hin schickte, nur nicht an die Glasbach-Strecke. Klar wird es noch Analysen und Gespräche über die genannten Themen und mehr geben, aber in Ruhe und sachlich, nachdem sich die teilweise hochkochenden Emotionswellen wieder geglättet haben. Denn, Hand aufs Motorsportherz, im Endeffekt war das Glasbachrennen 2014 mit seinen 168 Teilnehmern aus 14 Nationen, herbei gezaubert auch durch die zusätzlichen Top-Prädikate FIA Europa Berg-Meisterschaft und tschechisches Berg-Championat, ein echtes Gipfelstürmertreffen auf höchstem Niveau mit länderverbindendem Charakter.

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