peter2„Keep Fighting Peter!“ Es gab und gibt wohl kaum ein Berg-Rennauto, auf dem dieser Aufkleber nicht zu finden ist. Diese motivierende Aufforderung galt Peter Naumann, der am 12. Juli 2015 schwer verunfallt war. Passiert ist das beim „42. Homburger ADAC Bergrennen“ im ersten Rennlauf. Im oberen Streckenteil kam Peter bei hoher Geschwindigkeit von der Straße ab, prallte danach mit seinem VW Polo 1.4 G 40 in ungünstigem Winkel gegen einen massiven Baum. Dabei erlitt er unter anderem schwere Kopfverletzungen.

Bis zu diesem Vorfall herrschte an der „Käshofer Straße“ eine gelöste, ja heitere Stimmung. Die Veranstaltung lief nach Peters Unfall weiter. Niemand an der Strecke ahnte zu dieser Zeit wie ernst es um ihn stand. Die Ärzte in der Homburger Uniklinik mussten ihn in ein künstliches Koma versetzen, ein langer Kampf begann. Der zunächst um Peters Leben geführt wurde, danach um seine bestmögliche Wiederherstellung, die bis zu einem bestimmten Grad erreicht wurde. Durch einige Reha-Maßnahmen, vor allem aber durch die Wärme, Zuneigung und Liebe in seiner Familie und seinem Umfeld, gestützt durch den weiterhin bestehenden Kontakt zu Freunden und Weggefährten aus seinem innig geliebten Bergrennsport.

Am 27. Oktober 2018 haben wir Peter Naumann nun für immer verloren. Verstorben ist er an einer Virusinfektion, die das Atemzentrum im Gehirn so stark geschädigt hat, dass er fortan von Maschinen hätte beatmet werden müssen.

Mit Peter Naumann ist ein ganz Großer unseres Sports von uns gegangen. Einer, der dem KW Berg-Cup Impulse gegeben hat. Einer, der ein Aushängeschild war und ein Garant für spektakuläre Gipfelsprints auf allerhöchstem Niveau. Dafür haben seine vielen Freunde und Fans ihren „Polotreter“ geliebt, haben ihm zugejubelt in seiner langen Karriere, die mit Motorrad-Trial 1980 begonnen hatte und die ihn später in die Cockpits verschiedener VW Golf und Polo führte. Zweimal – 2006 und 2007 – siegte er in der KW Berg-Cup Division I, damals noch in der 1300er Klasse der Gruppe H unterwegs. 2014 gewann er zusammen mit seinen KW Berg-Cup Freunden Franz Weißdorn, Manfred Schulte und Roman Sonderbauer den DMSB-Berg-Team-Cup als Mannschaft „Gipfelstürmer 54“. Für seine Erfolge war er stets bereit ans absolute Limit zu gehen. Fahrerisch und auch technisch. Motor schräg eingebaut, Zylinderkopf 180° gedreht zwecks günstigerer Auspuffgestaltung, Motorradtechnik auf dem VW Motorblock, später G-Lader und Roots-Gebläse zum Umstieg in die Königsklasse bis 2-Liter. Das sind nur einige Beispiele aus seinem schier unerschöpflichen Technik-Ideen-Baukasten. Dabei war sich der selbständige Gartenbautechniker aus Weil der Stadt nie zu schade selbst zu schrauben. Wenn es sein musste auch die komplette Nacht vom Training zum Rennen. Als er im Juli 2015 nach Homburg anreiste, führte er die KW Berg-Cup Gesamtwertung, die Deutsche Automobil Berg-Meisterschaft und – zusammen mit seinen Freunden – den DMSB-Team-Berg-Cup an.  

Wir haben mit Peter Naumann aber nicht nur einen Top-Fahrer und -Techniker verloren, sondern auch einen wertvollen Menschen. Der sich vielleicht manchmal mit einer etwas rau wirkenden Schale umgab, im Kern aber zugänglich, hilfsbereit und liebenswert war. Seine Meinung äußerte er stets frei gerade heraus, ohne Umwege. Dabei blieb er immer fair und sachlich, war auf positive Lösungen und Verbesserungen bedacht. Auch in „seinem“ KW Berg-Cup, in dem er viele Jahre als gewissenhafter Kassenprüfer wirkte.

Nach der ersten Reha-Phase war Peter dabei mit seiner Frau Anne sein Leben neu auszurichten und zu gestalten. Dafür haben sie gemeinsam hart gearbeitet. Für eine leider viel zu kurze Zeitspanne haben sie umsetzen können, was ihnen wichtig war. Dinge wie Urlaub, Wohnmobilreisen, Touren mit einem Spezialfahrrad, Spaß haben und lachen. Versagt blieb ihnen leider der Einzug ins neue Haus, dass für Peter maßgeschneidert worden war. Aber nicht nur deshalb sind wir jetzt mit unseren Gedanken und unserem Mitgefühl bei Anne, bei der Familie, bei seinen Lieben, bei den Freunden. Ihnen allen wünschen wir in dieser schweren Zeit die Kraft und Stärke, die sie brauchen werden. Auch wir vermissen Peter Naumann schmerzlich, wissen nicht wie wir die Lücke füllen sollen, die der im Januar 51 Jahre gewordene „Polotreter“ hinterlässt. In unseren Herzen und Gedanken wird er weiterleben, wird immer einer von uns KW Berg-Cup‘lern sein.

Alle aus der Berg-Familie, die sich von Peter verabschieden möchten, haben am Freitag (02.11.) die Gelegenheit dazu. Die Urnenbeisetzung mit Trauerfeier beginnt um 13 Uhr auf dem Friedhof am Wasserturm in 75387 Neubulach-Liebelsberg.

Die Familie bittet darum, von Blumen- oder Kranzspenden abzusehen. Statt dessen kann jeder der möchte einen Betrag nach eigenem Ermessen auf ein noch einzurichtendes Bankkonto überweisen. Die gesamte einbezahlte Summe wird in Peters Sinne einem den Bergrennsport fördernden Zweck zugeführt. Die Einzelheiten dazu werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Die Kondolenzadresse ist Anne Naumann, Obstgarten 6 in 75387 Neubulach-Liebelsberg.

Peter1





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